
Der heilige Kreis ist mit Ranken und Blüten auf der Festwiese abgesteckt, die Gottheit „Svantewit“ wacht im Zentrum. Im Hintergrund wird das Hochzeitsmahl vorbereitet.


Der heilige Kreis ist mit Ranken und Blüten auf der Festwiese abgesteckt, die Gottheit „Svantewit“ wacht im Zentrum. Im Hintergrund wird das Hochzeitsmahl vorbereitet.
Die Quellenlage ist dünn. Außer neuzeitlichen Spekulationen, Szenen historischer Filme und Geschichten aus Romanen haben wir nichts gefunden. Einige überlieferte Hochzeitsbräuche aus unseren slawischen Nachbarländern gaben uns nur vage Anhaltspunkte.
Sicher ist, Hochzeiten spiegeln in jeder Epoche die jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse. In der vorfeudalen Familien- und Stammeskultur standen vermutlich nicht die Besitz- und Machtstrukturen im Vordergrund einer Eheschließung. Viel eher werden die Wünsche für einen gesunden und starken Nachwuchs, der Existenzsicherung und vielleicht auch der Liebe den Willen zur Eheschließung begründet haben.
Unsere Hochzeitszeremonie ist der Versuch einer Rekonstruktion. So etwa hätte es gewesen sein können.

Der Brautzug erreicht die Festwiese. Der Älteste der Sippe hält den Zug auf und befragt das Paar nach ihrem Begehr.

Musikanten spielen auf und begleiten die Zeremonie mit Dudelsack und Trommel. Krieger der Sippe halten drei Speere bereit.

Das Brautpaar wird auf dem Weg zum heiligen Kreis dreimal von den gesenkten Speeren aufgehalten, um einander Versprechen zu geben und einen Schwur zu leisten.

Mit Brot und Salz versprechen Braut und Bräutigam sich gegenseitig zu nähren, ein Leben lang.

Milch und Honig begleiten das Versprechen gegenseitig für immer währenden Wohlstand und ewiges Vergnügen zu sorgen.

Der Schwur auf Schild und Schwert verpflichtet das Paar zu gegenseitiger Achtsamkeit und ewigen Schutz.





Im heiligen Kreis werden die Götter als Zeugen dieses Bündnisses angerufen und ihnen wird ein Trankopfer dargebracht.
Von einem Uhu, Symbol für Weisheit, Intuition und Einsicht, werden die Trauringe herbeigebracht.
Mit dem Anstecken der Ringe versprechen sich die Brautleute ewige Treue.
Mit dem heiligen Band wird der Bund der Ehe im Angesicht der Götter geschlossen. Die Götter und alle anwesenden Gäste bezeugen den heiligen Bund. Das Paar wird von der Gemeinschaft gefeiert und als Ehepaar verlassen sie den heiligen Kreis …

… um im Kreis ihrer Sippe, ihrer Familien und Freunde das Fest der Eheschließung zu feiern.
Autor aller Fotos dieses Beitrages ist Jogy.

Zum zweiten Mal lagerten wir im erzgebirgischen Bärenstein, die Mittsommerwende zu zelebrieren. Mit uns reiste unser "Reise-Swantevit", heiliger Schutzpatron unserer Sippe. Zum Sonnenuntergang der Mittsommernacht versammelten wir uns im Kreis um Swantevit und das Sonnenwendfeuer. Mit den heiligen Worten baten wir die Geister der Himmelsrichtungen, der Erde und des Himmels um ihren Schutz und riefen die Götter in unsere Mitte, unseren Dank, unsere Opfer und Bitten entgegen zu nehmen. Nach dem Trankopfer wurde das Sonnenwendfeuer entzündet und in froher Runde feierten wir den längsten Tag des Jahres.
Die übrigen Tage verbrachten wir mit fröhlichem Lagerleben, Handel und Handwerksdarstellung unserer fleißigen Weberinnen. Auch Kampftraining, Schaukampf und Technikunterweisungen von "Kelle" standen auf dem Programm unserer jungen Krieger.






Wieder besuchten uns die Kinder des Grünhainer Kindergartens "Klosterzwerge". Diesmal nicht in unserem Dorf, sondern im Lager auf der großen Wiese im Kloster Grünhain.
Mit Feuer machen, Essen kochen, Musik hören, Seifenblasen zaubern, Geschichten erzählen, Bogenschießen und selbst gekochtem Mittagessen verbrachten die Kinder einen lustigen und lehrreichen Tag in unserem Lager.






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